Unser Einsatz für freie Veloverkehrsflächen am Beispiel Freigleis und Kriens Mattenhof

Bernhard StaigerAllgemein

Nach langem Warten und viel Nachfragen konnte das ganze Freigleis letztes Jahr nun für den Radverkehr freigegeben werden. Inzwischen steht sogar die Verlängerung bei der S-Bahn Haltestelle Mattenhof zur Verfügung, so dass die Kantonsstrasse ohne Höhendifferenzen niveaufrei gequert werden kann

Also: «Freude herrscht?» Leider nicht ganz.

Parkplatz auf dem Freigleis

Findige Autofahrende, sogar ausserkantonale und ausländische Fahrzeuge, fanden nördlich des Mattenhof eine vermeintlich freie Fläche, um ihre Fahrzeuge
darauf abzustellen. Um dort zu parkieren mussten sie allerdings über das Freigleis fahren. Anders gesagt, sie fuhren mit ihrem Auto auf einen signalisierten und markierten Rad- und Gehweg! Da sich die vielen Fahrzeuge gegenseitig die Sicht behinderten waren Manöver ein potentielles Unfallrisiko.
Zusätzlich wurde bei jedem Parkieren Kies auf das Freigleis gebracht. Das Bauamt Kriens reinigte das
Freigleis zwar regelmässig, eine Woche später sah es allerdings wieder aus wie zuvor.
Wir haben uns beim Bauamt Kriens gemeldet und sind auf offene Ohren gestossen. Das Bauamt nahm
mit den Anliegenden und der Polizei Kontakt auf.
Nach den Gesprächen mit den Anliegenden und einigen ausgeteilten Bussen hat sich die Situation nun
deutlich gebessert. Seit einigen Wochen wurde kein Auto mehr dort abgestellt.

Kiss and Ride Parkplätze

Bei der Haltestelle Mattenhof wurden leider am falschen Ort sogenannte «Kiss and Ride» Parkplätze markiert. Ausgerechnet an jener Stelle, wo die Verlängerung des Freigleis in Richtung Kuonimatt führt. Der Irrtum war schnell erkannt und die Markierung wurde soweit möglich entfernt. Sichtbar blieb sie aber trotzdem. Als Folge davon wurden auch dort regelmässig Autos abgestellt. Auch hier half unsere Intervention. Die demarkierten Stellen wurden
zusätzlich mit schwarzer Farbe abgedeckt. Dazu wurden genau an dieser Stelle Fahrradsymbole mit
den dazugehörigen Pfeilen angebracht. Jetzt ist klar, dass es sich um einen Rad- und Gehweg und nicht
um Parkplätze handelt.

Der verstellte Veloweg

Ein ähnliches Problem zeigte sich auf der Westseite des Mattenhof. Im Rahmen der neuen Überbauung wurde der bestehende Rad- und Gehweg entlang der Nidfeldstrasse unmittelbar nach dem Kreisel Mattenhof aufgehoben und in den neuen Vorplatz integriert, jedoch nicht entsprechend markiert. Sogar eine falsche Einbahnstrasse wurde signalisiert. Mit dem Resultat, dass zeitweise der ganze Platz mit Autos und Lastwagen verstellt, ein Durchkommen fast nicht mehr möglich und eine Fahrt in Richtung Kreisel Mattenhof gesetzeswidrig war.

Auch diesbezüglich meldeten wir uns beim Bauamt Kriens. Hier hat es etwas länger gedauert, da es mehr Involvierte gab und sogar das diesbezügliche Signalisationskonzept überarbeitet werden musste. Nach einigem Hin und Her wurde aber auch hier eine funktionierende Lösung gefunden und umgesetzt. Es dürfte nun allen klar sein, welche Flächen
für den Radverkehr reserviert sind. Diese Beispiele zeigen, dass es nicht genügt, nur für
Radverkehr-Flächen zu kämpfen. Wir müssen uns auch dafür einsetzen, dass diese für den Radverkehr frei bleiben und genutzt werden können.

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