Luzerner Velonetz jetzt!
Ein Komitee, bestehend aus 6 Parteien und 3 Verbänden, setzt sich für den von Stadtrat und Stadtparlament verabschiedeten Gegenvorschlag zur städtischen Volksinitiative «Luzerner Velonetz jetzt» ein. Das Komitee ist zuversichtlich, dass die Mehrheit der Luzerner Stimmbevölkerung am 15. Mai 2022 JA stimmen wird.
Sechs städtische Parteien (Grüne, die Mitte, Grünliberale, SP, JUSO und Junge Grüne) sowie drei Verbände (Pro Velo Luzern, VCS Luzern und Swiss Cycling) haben zur Unterstützung des Gegenvorschlages zur Volksinitiative «Luzerner Velonetz jetzt» ein Komitee gegründet. «Die breite Allianz zeigt, dass Pro Velo vor zwei Jahren den Nerv getroffen hatte», freut sich die Co-Präsidentin von Pro Velo Luzern, Korintha Bärtsch. Weitere Organisationen stünden der Vorlage ebenfalls positiv gegenüber und prüften den Beitritt zum Komitee noch, ergänzt sie.
Ehrgeiziges Ziel, in 10 Jahren umsetzbar
Die mit 1617 Unterschriften eingereichte Initiative «Luzerner Velonetz jetzt» stellte sich nach eingehender Prüfung durch die städtischen Verkehrsfachleute als nur sehr schwer umsetzbar heraus. Der Stadtrat teilte hingegen die allgemeine Absicht der Initiative, innerhalb von 10 Jahren ein Netz von Velohauptrouten zu realisieren. Denn um das Velofahren in der Stadt sicherer und damit für mehr Meschen attraktiv zu machen, braucht es breitere Veloverbindungen, die ein zusammenhängendes Wegnetz bilden. Der Gegenvorschlag des Stadtrates nimmt dieses Anliegen auf. Im neuen Absatz 4 zum Artikel 3 des Reglements Reglement für eine nachhaltige städtische Mobilität werden die Rahmenbedingungen festgehalten, unter denen innerhalb von 10 Jahren ein Velohauptroutennetz entstehen soll. Marta Lehmann vom Vorstand VCS Luzern fasst zusammen: «Wir stehen hinter dem Vorschlag von Stadtrat und Grossem Stadtrat, weil er ehrgeizig und zugleich umsetzbar ist. Wir wollen den Schwung, den die Elektrovelos in die Zweiradmobilität gebracht haben, unbedingt nutzen.»
Politische Zielsetzung, praktische Umsetzung
Mit dem Gegenvorschlag wird nicht bloss ein neuer Passus im Reglement geschaffen. Mit dem beantragten Kredit werden ergänzend die finanziellen Mittel bereitgestellt, um die geforderten Verbesserungen umgehend zu realisieren. Einerseits können damit personelle Ressourcen aufgestockt werden. Das macht die fristgerechte Umsetzung des Reglements möglich. Andererseits enthält die Vorlage einen Planungskredit, um eine neue Brücke über die Reuss zu planen. Sie schafft in Luzerns Norden eine neue Verbindung für Fuss- und Veloverkehr. Der notorisch überlastete Xylophonweg kann so entlastet werden. Damit wird die Sicherheit für Fussgängerinnen und Velofahrer erhöht. «Wir sind überzeugt, dass die Stimmbevölkerung erkennt, dass die Vorlage für alle vorteilhaft ist, und überzeugt JA stimmen wird», zeigt sich Korintha Bärtsch zuversichtlich.