Ein Lachen genügt?

Bruno RueggeAllgemein

Ein Kommentar von Bruno Ruegge, Geschäftsleiter Pro Velo Luzern

Wirkliche toll sieht sie aus, die Reussbrücke im farbigen und bunten Gewand. In Guerillamarketing-Manier hat sich die Stadt über Nacht einen farbigen Anstrich verpasst. Ästhetisch gut gelungen! Und inhaltlich? So sehr sich Pro Velo Luzern für ein respektvolles Miteinander der «Mobilitätszwerge» engagiert -denn ein «Krieg der Zwerge» ist nun wirklich das Dümmste was wir tun können- weglachen lassen sich die Schwierigkeiten des Miteinanders leider nicht. Im Umkehrschluss heisst die Aktion ja auch: Das Problem sind die unfreundlichen Fussgänger und Velofahrerinnen. Das stimmt nicht, sie sind nicht die Ursache, sondern die Leidtragenden einer nicht angepassten Infrastruktur. Neben Respekt und Rücksichtnahme braucht es vor allem eines: Genügend (getrennten) Verkehrsraum für Fussgänger und Velofahrerinnen, der den Dichtestress gar nicht erst aufkommen lässt. Es ist klar: Oftmals sind es fromme Wünsche, denn die Stadt ist gebaut und die verschiedenen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer ringen um einen sehr begrenzten Anteil des Flächenkuchens. Dennoch wird aus Sicht von Pro Velo Luzern der Veloverkehr zu oft vergessen oder geringgeschätzt. Dass während der Markzeiten noch immer erwartet wird -auf einer Velohauptroute notabene- vom Velo zu steigen ist so ein (Reiz-) Thema. Die Analogie für Autos hört sich schon sehr romantisch an: Wegen eines Marktes bitten wir die Autofahrenden auf der A1 zwischen Reussporttunnel und Sonnenbergtunnel ihre Autos in beiden Richtungen zu stossen… Oder dass an Grossanlässen wichtige Teile des innerstädtischen Veloroutennetzes gesperrt werden, ohne an eine markierte Umleitung zu denken, ist ein weiteres Beispiel. Gerne halten wir demgegenüber auch fest, dass sich die Stadt Luzern mit dem Gegenvorschlag zu unserer Velonetzinitiative sehr konstruktiv in die Velopolitik eingebracht hat und sich für die Zukunft viel vorgenommen hat.

Für Pro Velo heisst dies: Wir setzen uns selbstverständlich für ein noch freundlicheres Miteinander zu anderen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmern ein und engagieren uns weiterhin hartnäckig und wenn’s nötig scheint auch aufsässig für eine verbesserte Velo-Infrastruktur. Lachen genügt leider nicht!

 

 

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