Die Stimmbevölkerung der Stadt Luzern sagt knapp Ja zum Planungskredit für eine neue, unterirdische Velostation an der Bahnhofstrasse. Das Resultat lässt aufatmen, gibt aber auch zu denken – gerade im Hinblick auf die bald folgende zweite Veloabstimmung.
Etwas mehr als 54% der Abstimmenden sagten am 19. Mai Ja zur Velostation an der Bahnhofstrasse. Das ist grundsätzlich erfreulich.
Nun kann die Velostation, die dringend benötigt wird, zügig geplant werden. Dennoch lässt das eher knappe Abstimmungsresultat aufhorchen. Insgeheim hatten wir uns ein klareres Zeichen zu Gunsten der Velofahrenden erhofft.
Analyse des Abstimmungsresultats
Wie kam es zu diesem eher knappen Ergebnis? Verschiedene Faktoren dürften dazu beigetragen haben, wie z.B. eine kurz vor der Abstimmung ins Spiel gebrachte Alternative (Velostation in der Reuss), die für viele auf den ersten Blick doch eher hohen Kosten und wohl auch ein genereller Missmut gegenüber den Velofahrenden. Dies alles dürfte mitgespielt haben, dass trotz deutlicher Mehrheit im Parlament das Projekt letzten Endes von der
Stimmbevölkerung recht knapp befürwortet wurde. Die Analyse der Resultate zeigt zudem, dass, je weiter jemand vom Stadtzentrum entfernt wohnt, die Zustimmung zur Velostation abnimmt Die Veloförderung muss künftig also noch stärker die Aussenquartiere erreichen können.
Weiterer Ärger droht
Was heisst das nun für das weitere Vorgehen an der Bahnhofstrasse? Mit der Abstimmung ist erst die Planung finanziert. Schon bald wird das Stadtparlament über den Kredit für den Bau bestimmen können. Auch hier droht das Referendum der SVP. Die Velostation ist leider noch nicht in trockenen Tüchern. Wenn nötig, zeigen wir der Stimmbevölkerung erneut auf, warum es die Station braucht.
Was ist mit dem Velotunnel?
Zuvor aber (voraussichtlich im November) werden wir an die Urne gerufen, um über ein weiteres Projekt zu befinden: Die geplante Rampe an der Habsburgerstrasse als Verbindung in den Posttunnel, wo momentan hunderte neue Veloabstellplätze montiert werden. Abstellplätze sind dringend nötig; die Zufahrt unerlässlich. Auch für diese Abstimmung werden wir uns – gemeinsam mit unseren Partnern – ins Zeug legen müssen, um zu gewinnen. Wir werden euch das Projekt in einer der nächsten Ausgaben des Velinfo näher vorstellen.
Die politische Arbeit für Pro Velo geht somit nahtund rastlos weiter. Herzlichen Dank an alle, die uns bei der 1. Abstimmung unterstützt haben und danke schon jetzt an alle, welche uns hoffentlich im Herbst zu einem erneuten Erfolg verhelfen werden.