Stadt Luzern schliesst eine Lücke im Radwegnetz. Eine spezielle Lösung unter schwierigen Randbedingungen.
Die Planungsgruppe der Pro Velo wurde im Herbst 2022 zur Vernehmlassung des Projekts Rad- und Gehweg von der Zentralstrasse zur Neustadtstrasse eingeladen. Mit dem Bauvorhaben soll ein Teil der Lücke vom Bahnhof Luzern zum Freigleis geschlossen werden. Ein wichtiger Abschnitt, weil damit der Bundesplatz umfahren werden kann.
Erstes Projekt
Das Projekt sieht die Erstellung eines Rad- und Gehwegs zwischen den bestehenden Überbauungen und dem Gleisfeld der SBB vor. Es muss festgehalten werden, dass in gewissen Abschnitten sehr wenig Fläche zur Verfügung steht. Abschnittsweise müssen minimale Querschnittsmasse zur Anwendung gelangen. Dazu kommt, dass bei den Projektenden auf die Erschliessung der jeweiligen Liegenschaften geachtet werden muss. Dies alles führt dazu, dass die neue Verbindung teilweise als gemeinsamer Rad- und Gehweg und abschnittsweise als getrennter Radund Gehweg geplant wird.
Grundsätzlich wäre das Projekt sehr zu begrüssen, könnte damit doch eine wichtige und gefährliche Lücke geschlossen werden. Allerdings muss aufgrund der minimalen Querschnittsmasse und des wechselnde Verkehrsregimes damit gerechnet werden, dass es regelmässig zu Konflikten zwischen Radfahrenden und Fussgängern kommt. Gleichzeitig ist klar, dass eine künftige Verbreiterung der Anlage wegen den SBB-Geleisen und den bestehenden Gebäuden ausgeschlossen werden muss. Eine künftige Verbesserung ist somit ausgeschlossen. Eine Überprüfung ergab, dass die bestehende Verbindung für den Fussverkehr etwa gleich lang ist, wie die neue Verbindung. Da der Fussverkehr bei den Zebrasteifen den Vortritt gegenüber dem rollenden Verkehr hat, stellt die neue Lösung auch keine echte Verbesserung für den Fussverkehr dar. Aus diesem Grund beantragte die Planungsgruppe das Projekt zu überarbeiten und als reiner Radweg auszugestalten.
Zweites Projekt
Wie sich zeigte, war die Planungsgruppe nicht die einzige Stelle mit diesem Vorschlag. Der Stadtrat nahm das Anliegen auf und liess ein zweites Projekt ausarbeiten. Dieses sieht nun die Erstellung eines reinen Radwegs mit einem Verbot für Fussgänger:innen vor. Auf der Seite der Zentralstrasse entspricht es in etwa dem ersten Projekt. Auf der Seite der Neustadtstrasse wird die Einmündung etwas nach Süden verschoben. Damit werden einige Probleme mit der Erschliessung der dortigen Liegenschaften vermieden. Die Planungsgruppe hat daraufhin noch einige kleinere Verbesserungen vorgeschlagen.
Fazit Pro Velo Planungsgruppe
Gegenüber von heute stellt das Projekt eine ganz grosse Verbesserung für den Radverkehr dar. Und sehr erfreulich ist, dass unsere Anliegen aufgenommen wurden. Der Einsatz lohnt sich! OO
